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„Beethoven KI“ vollendet die 10. Symphonie

Die Symphonien von Ludwig van Beethoven sind weltberühmt, seine Neunte ist eine der meistgespielten Symphonien weltweit. Jeder von uns wird zumindest Teile davon kennen.

Für seine zehnte Symphonie hat Beethoven 40 Fragmente hinterlassen, er konnte die Sinfonie vor seinem Tod leider nicht fertigstellen. Jetzt wurde die 10. Symphonie mit Hilfe von künstlichen Intelligenz vollendet.

Das Projekt hat der Musik Experte Matthias Röder geleitet, Direktor des Karajan-Instituts in Salzburg. Zusammen mit Experten der künstlichen Intelligenz hat er die Fragmente zu einer Sinfonie vervollständigt. Beethovens zehnte Symphonie wird am 9. Oktober 2021 uraufgeführt.

Dies ist ein interessantes Beispiel für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Nicht nur für den Bereich der Musik oder Kunst sondern auch für Unternehmen.

Natürlich gab es keine künstliche Intelligenz „out-of-the-box“, die auf Knopfdruck die zehnte Symphonie vervollständigen kann. Daher wurde zunächst ein KI-Modell, die „Beethoven KI“, mit Werken von Ludwig van Beethoven trainiert. Nicht nur seine Symphonien sondern auch andere Werke wie Klaviersonaten oder Streichquartette wurden dafür genutzt. Und da Beethoven in seiner Zeit auch von anderen Komponisten beeinflusst wurde, wurde die KI zusätzlich mit Werken dieser Komponisten trainiert, z.B. Werke von Johann Sebastian Bach.

Auf dieser Basis konnte die „Beethoven KI“ dann die Fragmente der zehnten Symphonie vervollständigen.

Wo kommt der Mensch ins Spiel? Matthias Röder und sein Team haben die Auswahl getroffen, welche der KI Vorschläge tatsächlich genutzt werden.

Matthias Röder: „Es ist nicht so, dass man auf den Knopf drückt und hinten kommt eine fertige Symphonie raus. Die Komposition des Computers hat zunächst sehr trocken und emotionslos geklungen“.

Ähnlich wie auch GPT-3 aus verschiedenen Wörtern nicht nur einen, sondern mehrere mögliche Texte generiert, so wurden von der „Beethoven KI“ verschiedene Vorschläge für die Vervollständigung der Fragmente gemacht.

Die künstliche Intelligenz allein hat die Sinfonie nicht vollendet. Dazu brauchte es Menschen. Matthias Röder und das Team haben die Vorschläge der künstlichen Intelligenz genutzt, um das Projekt erfolgreich umzusetzen und eine spannende und interessante Symphonie zu erstellen. Der große Vorteil: Sie hatten viele mögliche Varianten zur Verfügung, die alle dem Stil Ludwig van Beethovens entsprachen.

„Jetzt klingt das Stück wie andere Symphonien auch.“ so Röder.

Dieser Ansatz lässt sich auch in anderen Bereichen nutzen. Ob im künstlerischen Bereich als Inspiration für Bild, Musik, Film oder Ton, oder in Unternehmen für neue Produktdesigns oder Innovationen.

Und das Ergebnis? Ist dies jetzt die Sinfonie, die Ludwig van Beethoven so komponiert hätte? Wahrscheinlich nicht. Aber es ist sicherlich eine Symphonie, die Ludwig van Beethoven so hätte komponieren können.

Am 9. Oktober können wir das Ergebnis hören. Ich bin gespannt.

Quellen:

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